Heimatfest

Jährlich findet in Erkner an einem Sommerwochenende das Heimatfest statt. Ein besonderer Höhepunkt ist der Festumzug samstags um 14.00 Uhr. Vom Heimatverein wird der historische Teil organisiert.

Zeitung zum Heimatfest

Informationen zum Historischen Festumzug am 18. Mai 2019

100 Jahre „Eigenheim“ - Von den Anfängen (1919) bis Heute und viele weitere interessante Beiträge lesen Sie hier in der PDF-Datei.

 

Nachfolgend die nun schon über 100 Darsteller des historischen Festumzuges (Stand 2009)

 

 

 

Fischer Hans
(1579) 

Er ist der erste namentlich erwähnte Einwohner Erkners. Am 28. Januar 1579 meldet er beim damals zuständigen Pfarrer in Rüdersdorf die Geburt einer Tochter an: „Mit(t)wochs post Convers. Pauli hat Hans der Fischer im Arckenow taufen lassen… und ist genan(n)t Maria“

 

König Friedrich II. von Preußen
(*1712 – †1786)

Der „Alte Fritz“ setzte die Bevölkerungspolitik seines Vaters, Friedrich Wilhelms I., fort, indem er verstärkt auswärtige Siedler in das seit dem 30-jährigen Krieg unter Bevölkerungsmangel leidende Preußen holte und ihnen die Ansiedlung in neu errichteten Dörfern und Höfen unter relativ günstigen Bedingungen ermöglichte.

 

Hofstaat aus Sanssouci
(~ 1720 – 1790)

Ging die königliche Familie auf Reisen, begleitete sie der Hofstaat. Der Kontrast zwischen diesem und unserem 1. Heidedistrikt verdeutlicht sich im Besonderen in den prunkvollen Kleidern und Perücken.

 

Quartiermeister Ludwig John
(~ 1750)

Der Unteroffizier vom 2. Ziethenschen Husarenregiment erhielt von Friedrich dem II. Befehl, auf dem so genannten Erkner entlang der alten Poststraße auf einer Fläche von 32 Morgen eine Maulbeerplantage anzulegen.

 

Johann Friedrich Pfeiffer
(*1717 – †1787)

Der Kriegs- und Domänenrat gründete im Auftrag des Königs mehr als 200 Siedlungen und Dörfer, darunter auch die Kolonistenhöfe „auf dem Buchhorst“ (etwa heutige Seestr./Ecke Uferstraße) für die Pfälzer Familien Nersbach, Keller und Schneider. An der Brauerei in Friedrichshagen erinnert die Pfeiffergasse an ihn.

 

Samuel von Marschall
(*1683 - †1749 )

Er war für die preußischen Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II., als Hof- und Postrat, danach als Generalpostmeister tätig. Seit 1740 war er leitender Minister für das fünfte Departement und damit u.a. für Handel und Gewerbe, für die Trockenlegung des Oderbruchs sowie für Kolonistenangelegenheiten zuständig. Er besaß Grundbesitz „auf dem Erkner“.

 

Contucteur Knoblauch
(~1752)

Der Ingenieur Knoblauch aus Steinfurt bei Neu Zittau, erhielt 1752 den Auftrag, zur Trockenlegung der Spreewiesen ein Grabensystem anzulegen. So entstand der so genannte „Brettersche Graben“, der in einer Länge von ca. 2 Kilometern die Spree mit dem Dämeritzsee verbindet.

Pfälzer Kolonistenfamilien Schneider, Keller und Nersbach 
(ab 1748)

Sie waren ursprünglich in den Pfälzer Dörfern Staudernheim und Tiefenbach beheimatet. Domänenrat Pfeiffer ließ für sie Bauernhöfe am Ufer des Dämeritzsees errichten, die später abbrannten und danach  u. a. an der heutigen Heinrich-Heine-Straße wieder aufgebaut wurden. Dort befindet sich heute das Heimatmuseum.

 

Pfälzer Originale

 

Adolph Eduart Beust
(~ 1803)

Der Ökonom war der letzte Besitzer des Geländes der ehemaligen Posthalterei und der Maulbeerbaumplantage. Der Bau der Eisenbahnlinie Berlin – Breslau 1842, die über sein Gelände führte, war für ihn finanziell sehr vorteilhaft.

 

Dorfschulze Catholy
(~ 1857)

Der auch aus einer Pfälzer Kolonistenfamilie stammende Bauer Heinrich Catholy kam aus Eggersdorf bei  Strausberg. Er erlangte durch die Heirat mit der Witwe seines Vorgängers Discher 1857 die Schulzenwürde im ersten Rüdersdorfer Heidedistrikt, dem späteren Dorf Erkner. Noch heute ist die Familie Catholy in beiden Orten ansässig.

 

Carl Bechstein
(*1826 – †1900)

Der weltberühmte Klavierbauer ließ sich in Erkner eine stattliche Villa als Sommersitz errichten – das heutige Rathaus. Er wirkte in Erkner vielfach als „Sponsor“. So schenkte er der Gemeinde das Bauland für die ev. Kirche, finanzierte weitgehend ihre Innenausstattung sowie die Orgel und die noch heute vorhandenen Glocken. Außerdem bekam die damalige Volksschule ein Harmonium von ihm.

 

Hermann Spindler 
(*1848 - †1922)

Der Klempnermeister kam 1875 nach Erkner. Er initiierte die Vergabe von Straßennamen, Straßenbefestigung sowie die Beleuchtung durch Petroleumlampen. Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr 1889 ist eines seiner herausragenden Verdienste. Das Amt des 1.Schöffen (stellv. Bürgermeister) bekleidete er ebenso wie das des Gemeindevertreters.

 

Julius Rütgers
(*1830 - †1903)

Er legte den Grundstein für den Chemiestandort Erkner. Mittels Steinkohlenteeröl stellte er druckimprägnierte Eisenbahn-Holzschwellen her. 1860 entstand beim Bahnhof Erkner der erste Teerdestillationsbetrieb. In dem wissenschaftlichen Werkslaboratorium wurden die ersten Kunstharze aus Steinkohlenteer entdeckt und die ersten „härtbaren Kunstharze“ erzeugt, bekannt als „Duroplaste“.

 

Leo Hendrick Baekeland
(*1863 – †1944)

Der belgische Chemiker erfindet in den USA den Kunststoff „Bakelit“. Den Rohstoff zu dessen Herstellung findet er in der Teerdestillation Erkner. Am 25. Mai 1910 gründen die Rütgers-Werke unter Betei-ligung von Baekeland die „Bakelite GmbH, Berlin-Erkner“. Damit werden erstmalig duroplastische Kunstharze kommerziell hergestellt. Somit steht die Wiege des Kunststoffzeitalters in Erkner.

 

Max Weger
(1889 – 1944)

Der „Vater der Bakelite GmbH“ - unter seiner Leitung wurde in Erkner ab 1910 Bakelit hergestellt, und hier wird auch heute noch produziert.

 

Gerhart Hauptmann
(~ 1885)

Der junge Gerhart Hauptmann wohnte mit seiner Frau Marie in der damals noch einsam am Waldrand gelegenen Villa Lassen (heute Gerhart-Hauptmann-Museum). Hier wurden seine Söhne Ivo, Eckart und Klaus geboren, und hier schrieb er seine ersten Werke von literarischer Bedeutung: die Novellen „Fasching“ und „Bahnwärter Thiel“ und sein erstes Drama „Vor Sonnenaufgang“.

 

„Mutter Wolffen“

Die Waschfrau, ihr Mann Julian und ihre Töchter Adelheid und Leontine gehören zu den Hauptgestalten der Diebskomödie „Der Biberpelz“. Hauptmann sagte dazu später: „Alle Personen des „Biberpelz“ habe ich in Erkner kennen gelernt“. Die Urbilder dieser literarischen Figuren, die Erkneraner Waschfrau Marie Heinze und ihre Familie, haben aber mit dem Biberpelz-Diebstahl in Wirklichkeit nichts zu tun.

 

„Amtsvorsteher von Wehrhahn“

Im „Biberpelz“ ist Wehrhahn der direkte Gegenspieler der Mutter Wolffen. Sein relativ präzise nachgezeichnetes Original dürfte der damalige Erkneraner Amtsvorsteher Oskar von Busse sein, dessen wenig sympathische Persönlichkeit der Dichter einer sarkastischen Kritik unterzog.

 

„Segelmacher Kielblock“

Die Hauptfiguren der Handlung der Novelle „Fasching“, die Hauptmann in Erkner schrieb, und das wahre Geschehen, das den Dichter zu der Erzählung anregte, sind einwandfrei zu belegen: Am 13. Februar 1887 ertranken beim Überqueren des zugefrorenen Flakensees der Erkneraner Schiffbaumeister Eduard Zieb, seine Frau Anna und Söhnchen Paul.

 

„Bahnwärter Thiel“

Die gleichnamige Novelle Hauptmanns spielt an der Bahnstrecke zwischen Erkner und Fangschleuse sowie auf dem Wohnplatz Schönschornstein. Bisher konnten allerdings das wahre Geschehen und die wirklichen Personen, die den Dichter zu dieser tragischen Erzählung inspiriert haben, nicht ermittelt werden.

 

Prof. Dr. Albert Kiekebusch
(*1870 - †1935 )

Albert Kiekebusch war Direktor der Vorgeschichtlichen Abteilung des Märkischen Museums, sorgte dort für moderne Ausstellungsformen und machte vor allem durch populärwissenschaftliche Führungen und Vorträge von sich reden. Seit 1918/19 lebte er mit seiner Familie in Hohenbinde. Auf dem Friedhof in Erkner befindet sich seine Grabstätte.

 

Lehrer Schelck und Kollegin
(~ 1899)

Der Lehrer Hermann Schelck wirkte von 1867 – 1887 verdienstvoll in Erkner. An ihn erinnert im Erkneraner Ortsteil Neuseeland die Schelkstraße.

 

Rektor Paul Bork
(*1889 - †1987 )

Paul Bork kam als junger Lehrer  1914 an die damalige Volksschule in Erkner. 1933 wurde er wegen seiner sozialdemokratischen Parteizugehörigkeit entlassen, aber später wieder eingestellt. Im April 1945 übernahm er das Amt des Bürgermeisters, das er aber nach wenigen Tagen aus gesundheitlichen Gründen wieder aufgeben musste.

Schulklasse um 1900

Mit der Gründung der ersten Schule 1847, dem Bau der Volksschule 1854 und der Gründung und Errichtung einer Höheren Schule 1913 entstanden wesentliche Merkmale für den Weg Erkners von einer unbedeutenden Fischer- und Bauerngemeinde zu einer Gemeinde bürgerlich-industriellen Charakters.

 

Walter Sawall
(*1899 - †1953)

Die Walter-Sawall-Straße erinnert noch heute an den bekannten Erkneraner Radrennfahrer. 1916 bestritt er sein erstes Radrennen und wurde 1928 und 1931 als Steher Weltmeister.